Kanu-Freestyle im Hallenbad – 3. Wiedenbrücker Indoor Rodeo
Jetzt schon zum 3. Mal traf sich am 18./19.01.2025 die Kanu-Freestyler zum Saisonauftakt im Schwimmbad der Wiedenbrücker Pius-Bonifatiusschule. Mehr als 50 Kanu-Akrobaten, angereist vom Norden
und vom Süden der Republik und im Falle des EM-Dritten Sebastian Nelle direkt aus Argentinien, fanden den Weg nach Ostwestfalen. 12 Vereine waren vertreten. Sein Debüt als Newcomer bei einem
Freestyle-Event gab der Kanu-Club Paderborn, der WSV Moers etablierte sich im Kreis der bekannten Freestyle-Clubs. Von erfolgreichen Medaillen-Gewinnern aus der Nationalmannschaft bis zum
6-jährigen Wiedenbrücker Nachwuchstalent war ein hochkarätiges Teilnehmerfeld in die bei eisigen Außentemperaturen gut beheizte Schwimmhalle gekommen. Keiner von ihnen wollte sich das vom
Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda liebevoll organisierte Event entgehen lassen. Nicht nur mit vielen Helfern rund um die federführende Organisatorin Nele Barwich, sondern auch mit 13 Teilnehmern
demonstrierte der Kanu-Club von der Ems Teamgeist.
In Rheda-Wiedenbrück ist Kanu-Sport und insbesondere Kanu-Freestyle keine wenig beachtete Randsportart. So eröffnete Bürgermeister Theo Mettenborg die Veranstaltung beim Riders-Meeting
persönlich. Ebenso besuchten die Vorsitzenden des Stadtsportverbands und des Kanu-Bezirks Ostwestfalen die Veranstaltung. Urkunden und Pokale bei der Siegerehrung wurden abends vom
stellvertretenden Bürgermeister überreicht. Aufgrund eines massiven Wasserschadens konnte der KCWD die Abendveranstaltung und das gemeinsame Frühstück der Teilnehmer nicht in den eigenen
Vereinsräumen durchführen. Hier halfen die Rugbyfreunde Wiedenbrück mit ihrem Vereinsheim gerne aus.
Die Wettkämpfe starteten zunächst mit einem sogenannten Warm Up in gemischten 7er-Teams aus unterschiedlichen Alterklassen und Vereinen. Gemeinsam mussten in der Turnhalle verschiedenste Aufgaben
möglichst schnell gelöst werden. Umgehend war das Eis gebrochen zwischen den Kindern und den Topathleten. Zum Auftakt im Wasser zeigten die Squirt-Bootfahrer ihr Können. 4 von 6 Squirtern, die
Deutschland auch bei der Heim-Weltmeisterschaft in Plattling vertreten, waren hier am Start. Der World Cup Silbermedaillengewinner Finn Krössig von TuRa Bremen setzte sich in dieser Bootsklasse
vor Andreas Leitmann vom WSV Osnabrück und der heimischen World Cup Dritte Nele Barwich vom KC Wiedenbrück-Rheda e.V. durch. Im Freestyle Kajak siegte Nele Barwich dann vor den beiden Kölnerinnen
Naya Daruwala und Esta Fullmann. Bei den Herren erzielte Fabian Lenz vom KC Limburg die Tagesbestleistung von 1086,67 Punkten und platzierte sich damit vor Nico Gottszky (KCWD) und Andreas
Leitmann (WSV Osnabrück)
Finn Krössig (TuRa Bremen) hebt im Schwimmbad ab
Für die Schüler bis 14 Jahren ging es dann aber „schon um die Wurscht“ für den deutschen Schüler Cup 2025. Beim Wiedenbrücker Indoor Rodeo wurde der erste von 4 ausgetragen, weitere folgen in
Stuttgart-Untertürkheim, Neheim-Hüsten und das Finale in Limburg a.d. Lahn. Erstmals wurde nach der neu verabschiedeten Bewertungstabelle für den Schüler Cup und mit der von Holger Lenz
upgedateten App bewertet. Diese bepunktet zum einen viele kleine Tricks, so dass auch Freestyler-Einsteiger Erfolgserlebnisse haben und zum anderen wird auch der Versuch schwierige Tricks zu
fahren, belohnt (auch wenn es noch nicht 100%ig funktioniert haben).
Vorjahreszweite Bea Kölling (KCWD) setzte sich dieses Mal gegen die Vorjahres-Erste Maja Hessel vom Kanu-Club Rheintreue Homberg durch. Die 8-jährige fuhr bei den Mädchen U10 als Erstplatzierte
die Maximalpunktzahl von 100 Punkte für den Schüler Cup 2025 ein. Ihr jüngerer Bruder Ede Kölling, der mit 6 Jahren seinen ersten Freestyle-Wettkampf bestritt, gewann bei den Jungen U10.
Komplettiert wurde das phänomenale Ergebnis der Kanu-Familie durch den Sieg von Ole Kölling in der Altersklasse Jungen U12, gefolgt von Colin Jablonski (KCWD) und Tristan Koch (KC Paderborn).
Der Tagessieg bei den Mädchen U12 ging an die Wiedenbrückerin Ida Forthaus, während sich Siri Becker vom Kanu-Club Zugvogel Köln bei den Mädchen U14 durchsetzte. Vorjahressieger Niklas Lohmann
vom KC Rheintreue Homberg ließen auch im ersten Lauf 2025 „nichts anbrennen“ und verwies Max Sommer (WSV Moers) und Silas Forthaus (KCWD) auf die Plätze 2 und 3.
Bei den Juniorinnen lag Victory Ediagbonya von den Kölner Zugvögeln vorne, während der „Wiedenbrücker Local“ Justin Niermeier mit 883,33 Punkten nicht nur die 3. beste Tagespunktzahl, sondern
auch den Sieg bei den Junioren einfuhr. Auf Platz 2 und 3 landeten Leo Giovanni Andrzejewski (SG Welper) und Kian Weisbrod (KC Limburg).
Bea Kölling (KC Wiedenbrück-Rheda) beim Entry Move
Am zweiten Wettkampftag setzte sich EM-Dritte Sebastian Nelle vom KC Limburg mit 891,67 Punkten bei den Stechpaddlern „C1 unisex“ vor Naya Daruwala (KCZ Köln) und Reimar Stauferberg (Ulmer
Paddler) durch.
Höhepunkt und Abschluss des Events war dann der sog. „Super Looper“ Wettbewerb. Hier treten jeweils 2 Kanuten gegeneinander an. Derjenige, der den höchsten bzw. schönsten Salto (sog. „Loop“) mit
dem Boot über dem Wasser ausführt und die 3-köpfige Jury überzeugt, kommt eine Runde weiter, so lange bis im Finale der 2 besten Kanu-Akrobaten der Sieger gekürt wurde. Damit alle Teilnehmer am
Super Looper Contest teilnehmen konnten, war nicht ausschließlich ein hoher Air Loop gefragt, vielmehr ließ sich die Jury auch von individuellen kreativen Jumps vom Startblock überzeugen. “Alles
was nicht offensichtlich den Gesetzen der Arbeitssicherheit widersprach”, war erlaubt. Dabei war insbesondere auch die Mithilfe der Zuschauer, Vereinskollegen/innen und Betreuer nicht nur
erlaubt, sondern geradezu gewünscht. Im Finale bei den Schülern U14 setzte sich der Duisburger Vorjahressieger Niklas Lohmann gegen Victory Ediagbonya (KCZ Köln) erneut durch. Bei den Senioren
gewann Justin Niermeier im „kleinen Finale“ gegen Sebastian Nelle und sicherte sich Platz 3. Im Finale kam es nun zum dritten Mal in Folge zum Duell zwischen dem Limburger Fabian Lenz und dem
Wiedenbrücker Nico Gottszky. Mit einem fulminanten Loop ging der Sieg 2025 erstmals an den Lokalmatador vom KCWD.
Super Loop Sieger: Nico Gottszky (KC Wiedenbrück-Rheda)